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Die Monde der Planeten

Dieses Kapitel ist ein Novum im Internet. Es ist der erste Abschnitt über die Berechnung der hellsten Planetenmonde. Herangezogen werden die Ephemeriden von Hempe & Molt (Jupiter I), J. Meeus (Jupiter II) für die Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto und Dan Bruton (Saturn I) und K.H. Bücke (Saturn II) für die Saturnmonde Tethys, Dione, Rhea, Titan und Japetus. Alle Monde haben synodische Umlaufszeiten. Nur Saturn II verwendet siderische Umlaufszeiten.

Jupiter

Jupiter I

Diese Theorie setzt voraus, dass die Mondbahnen kreisförmig sind und mit dem Jupiteräquator zusammenfallen. Die Epoche ist 1900 Januar 0.5 und das Äquinoktium ist J1900.0.

d=JDE2415020.0

Tabelle 1
Mond: Radius: mittlere Länge:
Io: r1=5.906 l1=84.55061+203.405863(dτ)+φC
Europa: r2=9.397 l2=41.50155+101.291632(dτ)+φC
Ganymed: r3=14.989 l3=109.97702+50.2345169(dτ)+φC
Kallisto: r4=26.364 l4=176.35864+21.4879802(dτ)+φC

Jupiter II

Es gilt wieder für die mittlere tägliche Bewegung die synodische Umlaufszeit. Die Längen lk der Jupitermonde Io (1), Europa (2), Ganymed (3) und Kallisto (4) sind dann:

d=JDE2451545.0

Tabelle 2
Mond: mittlere Länge:
Io: l1=163.8069+203.4058646(dτ)+φC
Europa: l2=358.4140+101.2916335(dτ)+φC
Ganymed: l3=5.7176+50.2345180(dτ)+φC
Kallisteo: l4=224.8092+21.4879800(dτ)+φC

G=331.18+50.310482(dτ) H=87.45+21.569231(dτ)

Zu lk werden dann die Korrekturen G und H hinzuaddiert. Die Radiusvektoren rk und die korrigierten Längen lk der einzelnen Satelliten sind:

Tabelle 3
Mond: Radius: mittlere Länge:
Io: r1=5.90570.0244cos(2(l1l2)) l1=l1+0.473sin(2(l1l2))
Europa: r2=9.39660.0882cos(2(l2l3)) l2=l2+1.065sin(2(l2l3))
Ganymed: r3=14.98330.0216cos(G) l3=l3+0.165sin(G)
Kallisto: r4=26.36270.1939cos(H) l4=l4+0.843sin(H)

Es werden weiter unten dann lk statt lk eingesetzt.

Saturn

Saturn I

Es wird ein Zusammenfallen aller kreisförmigen Mondbahnen (bis auf Japetus) mit dem Saturnäquator postuliert. Die Epoche ist 1980 Januar 0.5 und das Äquinoktium ist J1980.0.

d=JDE2444238.5

Tabelle 4
Mond: Radius: mittlere Länge:
Tethys: r1=4.8898 l1=172.8546+190.668614452(dτ)+φC
Dione: r2=6.2637 l2=76.8438+131.505802072(dτ)+φC
Rhea: r3=8.7476 l3=37.2555+79.6607672779(dτ)+φC
Titan: r4=20.2695 l4=57.7005+22.54663941461(dτ)+φC
Japetus: r5=59.0712 l5=195.3513+4.5045597067(dτ)+φC

Spezialfall Japetus:

Die Neigung γ der Japetusbahn zum Saturnäquator (Ringebene) ist gegeben mit:

sin(γ)=+cos(δ)[cos(83.51)sin(40.27α)sin(75.6)sin(α320.1)cos(75.6)sin(83.51)]+sin(δ)cos(83.51)cos(75.6)sin(320.140.27)

sin(V)=cos(75.6)cos(320.1α)cos(δ)sin(75.6)sin(δ)

tan(U)=sin(δ0)cos(α0α)cos(δ0)tan(δ)sin(α0α)

mit den planetozentrisch planetoäquatorialen Koordinaten der Japetusbahn:

α0=318.163.949T δ0=75.031.143T und T=JDE245154536525

Bei U ist auf die quadrantentreue Wiedergabe zu achten.

V ist die planetozentrische Breite der Erde auf der Mondbahn.
U ist die planetozentrische Länge der Erde auf der Mondbahn.
α, δ = geozentrisch äquatoriale Koordinaten des Saturn.

Saturn II

Es gilt allein in diesem Abschnitt für die mittlere tägliche Bewegung die siderische Umlaufszeit. Zuerst braucht man die mittleren Anomalien und die Radien von Titan und Japetus.

d=JD2451545.0

dl1=2.065sin(0.013926(d2857.2))M4=163.7+22.575585(dτ)M5=207.7+4.537626(dτ)ν4M4=3.33sin(M4)+0.06sin(2 M4)ν5M5=3.24sin(M5)+0.06sin(2 M5)Δr4=20.380.593cos(M4)Δr5=59.391.679cos(M5)0.024cos(2 M5)

dl1 ist die Bahnstörung von Tethys. νkMk sind die Mittelpunktsgleichungen von Titan und Japetus (nicht zu verwechseln mit den Mittelpunktsgleichungen von Saturn C). M4 und M5 sind die mittleren Anomalien von Titan und Japetus. Δrk sind die korrespondierenden Korrekturen des Abstands vom Planeten. Die planetozentrische Länge K der Erde wird für die Saturnsatelliten gebraucht und muss als nächstes berechnet werden. Es gilt

tan(K)=(sin(δ0)cos(α0α)cos(δ0)tan(δ)sin(α0α))

mit α0, δ0 für Saturn, Tethys, Dione und Rhea. α, δ sind die geozentrisch - äquatorialen Koordinaten Saturns. Für Titan und Japetus benötigt man separate Werte:

T=d36525

Tabelle 5
Titan: α0=36.410.036T+2.66sin(G)
δ0=83.940.004T0.30cos(G)
Japetus: α0=318.163.949T
δ0=75.031.143T

mit G für Titan: G=29.8052.1T

Setzt man in die Gleichung für K ein, so bekommt man K4 bzw. K5. Die Radiusvektoren rk und die Längen lk der Saturnmonde Tethys (1), Dione (2), Rhea (3), Titan (4) und Japetus (5) sind dann mit der planetozentrischen Länge K, K4 und K5:

Tabelle 6
Monde: Radius: mittlere Länge:
Tethys: r1=4.91 l1=188.10+190.697813(dτ)+dl1K
Dione: r2=6.29 l2=177.70+131.534888(dτ)K
Rhea: r3=8.78 l3=52.23+79.689963(dτ)K
Titan: r4=Δr4 l4=9..62+22.576895(dτ)+(ν4M4)K4
Japetus: r5=Δr5 l5=171.22+4.538088(dτ)+(ν5M5)K5

Die Neigungen D4 und D5 der Titan- und Japetusbahnen zum Beobachter auf der Erde sind:

sin(D4)=cos(83.69)cos(37.77α)cos(δ)sin(83.69)sin(δ)sin(D5)=cos(75.49)cos(318.56α)cos(δ)sin(75.49)sin(δ)

sin(γ4)=+cos(δ)[cos(83.52sin(40.66α)sin(83.69)+sin(α37.77)cos(83.69)sin(83.52)]+sin(δ)cos(83.52)cos(75.49)sin(37.7740.66)sin(γ5)=+cos(δ)[cos(83.52)sin(40.66α)sin(75.49)+sin(α318.56)cos(75.49)sin(83.52)]+sin(δ)cos(83.52)cos(75.49)sin(318.5640.66)

Uranus

Das Postulat ist die Kreisförmigkeit der Mondbahnen und das die Monde in der Ringebene des Uranus liegen. Die Epoche ist 2000 Januar 1.5 und das Äquinoktium ist J2000.0.

d=JDE2451545.0

Tabelle 6
Mond: Radius: mittlere Länge:
Ariel: r1=7.470 l1=203.08553309448+142.8356475830(dτ)+φC
Umbriel: r2=10.407 l2=251.20712282177+86.8688659668(dτ)+φC
Titania: r3=17.070 l3=281.54711908352+41.3514099121(dτ)+φC
Oberon: r4=22.828 l4=352.56292444211+26.7394809723(dτ)+φC

Neptun

Die Bahn von Triton wird als kreisförmig angenommen. Die Epoche ist 1950 Januar 1.0 und das Äquinoktium ist J1950.0.

d=JD2433282.5

Tabelle 7
Mond: Radius: mittlere Länge:
Triton: r=14.3196575674 l=49.85334766+61.25726751(dτ)+φC

Bahnneigung Tritons (retrograde Bewegung): γ=157.6852321

Legende

C = Mittelpunktsgleichung (Mpgl.) des Hauptplaneten (siehe Abschnitt Mittelpunktsgleichung)
φ = Phasenwinkel des Hauptplaneten (siehe Abschnitt Phasenwinkel)
r = Bahnradien der Monde in Planetenradien
l = mittlere Länge der Monde mit Bezug auf die Sichtlinie Planet - Erde
l = korrigierte Länge der Monde mit Bezug auf die Sichtlinie Planet - Erde
τ = Lichtlaufzeit (siehe Abschnitt über die Lichlaufzeit)

Darstellung der Monde am Himmel

Koordinaten der MondeAbb. 1: Koordinaten der Monde

Man berechne für alle Planetenmonde

Xk=+rksin(lk)=scos(p90)Yk=rkcos(lk)sin(DE)=ssin(p90)

und zusätzlich für Titan (Saturn II), Japetus und Triton:

Xj=Xkcos(γ)+Yksin(γ)=scos(p90)Yj=Ykcos(γ)Xksin(γ)=ssin(p90)

Den Abstand s und den Positionswinkel p90 erhält man im Abschnitt über die sphärische Darstellung.

DE = planetozentrische Deklination der Erde über der Äquatorebene des Planeten.

Helligkeit

Die absolute Helligkeit der natürlichen Satelliten aus 1AE Entfernung sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.

Tabelle 8
Planet: Name: Magnitude:
Jupiter: Io: m1=1m.68+4m.60 (φ100)10m.0 (φ100)2
Europa: m2=1m.41+3m.12 (φ100)12m.5 (φ100)2
Ganymed: m3=2m.09+3m.23 (φ100)6m.6 (φ100)2
Kallisto: m4=1m.057m.80 (φ100)27m.4 (φ100)2
Saturn: Tethys: m1=+0m.60+2m.00 (φ100)
Dione: m2=+0m.80+2m.29 (φ100)
Rhea: m3=+0m.10+2m.40 (φ100)
Titan: m4=1m.28+0m.92 (φ100)5m.0 (φ100)2
Japetus: m5=+1m.482m.5 log10(H)
Uranus: Ariel: m1=+1m.45
Umbriel: m2=+2m.10
Titania: m3=+1m.02
Oberon: m4=+1m.23
Neptun: Triton: m5=1m.24

mit H=0m.5710m.429cos(V)cos(l5U)

Die scheinbare Helligkeit der Planetenmonde berechnet sich mit der Formel aus dem Abschnitt über die Helligkeit der Planeten. Die Gleichungen stammen aus dem Explanatory Supplement.

  • Die Phasenwinkelabhängigkeit der Jupitermonde stammen von C. Blanco & S. Catalano und aus dem Explanatory Supplement.
  • Weil Japetus eine gebundene Rotation hat und eine unterschiedliche Oberfläche mit verschiedenen Albedos aufweist, ist er in seiner westlichen Elongation um die zwei Magnituden heller als in der östlichen. Die Magnituden schwanken deshalb zwischen 10m.1 und 12m.9. Die Gleichung für H stammt von D.L. Harris und D. Morrison.
  • Die Phasenwinkelabhängigkeit Titans stammt von C. Blanco & S. Catalano.
  • Die Phasenkoeffizienten für Tethys und Dione stammen von D. Morrison & D.P. Cruikshank, L.K. Kristensen und von C. Blanco & S. Catalano.
  • Für Rhea wurde der Phasenkoeffizient von B.J. Buratti, J.A. Mosher et al. entnommen.
  • Für Uranus und Neptun sind keine Phasenterme bekannt.
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