Im Zuge einer erfolgreichen Nachhilfe biete ich auch ein „Taschenrechner-Training“ für die jeweilige Schulstufe an.

Die Erfahrung zeigt, dass sich viele Schüler zu sehr auf den Taschenrechner (TR) verlassen. Die heutigen TR können sehr viel, aber eben nicht alles. Vor allem muss man wissen, was man wie in den TR eingibt.

One size fits all?

Oft wird auch klassenweit ein bestimmtes TR-Modell gefordert, sodass alle Schüler denselben TR verwenden müssen. Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme lässt sich wohl nur mit einem Argument begründen: Der Lehrer tut sich leichter!
Sinnvoll ist das aber nur dann, wenn im Unterricht auch gezeigt wird, wie man mit diesem TR-Modell umzugehen hat. Und das ist nicht immer der Fall oder wird schlecht behandelt.

Fakt ist: Der Schüler sollte es sein, der sich leichter tut! Die wissenschaftlichen TR der heutigen Generation sind für die Oberstufe und auch für die Uni mehr als ausreichend, es gibt mittlerweile auch Taschenrechner mit CAS (Computer Algebra System), d.h. diese können auch mit allgemeinen Variablen rechen und nicht nur mit Zahlen-Eingaben. Der Schüler wird manchmal durch diesen Funktionsumfang des Geräts förmlich „erschlagen“, um es drastisch zu formulieren. Der Taschenrechner ist ein tolles Hilfsmittel im Mathematikunterricht, wenn man einmal das „händische Rechnen“ hinter sich gebracht hat.

Der Taschenrechner schreibt keine Schularbeiten

Ich gehe mit dem Schüler speziell auf seinen im Unterricht verwendeten TR ein und versuche, Unklarheiten in der Handhabung zu besprechen und zu bereinigen. Oft geschieht das anhand von konkreten Beispielen.

Die häufigsten Fehler bzw. Missverständnisse sind:

• Richtiges Runden von Ergebnissen (oftmals nicht nur ein Problem mit dem TR…)
• Richtige Verwendung der Klammersetzung
• Richtige Verwendung des DEG-RAD-GRAD Modus
• Richtiger Umgang bei wissenschaftlicher Notation von Werten (z.B. \(2,371\cdot 10^{-7}\))
• Berechnete Werte zwischenspeichern und wiederverwenden
• Richtige Anwendung von Standardfunktionen und deren Umkehrfunktionen
• Richtiges Anwenden der grafischen Darstellung (wenn vorhanden)

Nicht selten ist so eine Schuarbeit „verhaut“ worden: Man hat im Prinzip richtig angeschrieben und gerechnet, beim Ausrechnen konkreter Werte mit dem TR aber den entscheidenden Fehler gemacht. Wird dann mit den falschen Werten weitergerechnet, zieht sich der Fehler durch das gesamte Beispiel, und die Punkte sind futsch…

Der Taschenrechner ist dein Freund!

Lerne deinen Taschenrechner kennen! Er spuckt nur das aus, was man ihm sagt. Selbst denken kann die Maschine nicht. Wenn man seine Eigenheiten kennt, wird er vom technologischen Schreckgespenst zu einem Freund, der einem bis zur Matura – und darüber hinaus – zur Seite steht!